Briefmarken faszinieren viele Menschen, die einen Sinn für Ästhetik haben. Häufig handelt es sich bei den Postwertzeichen um Kunstwerke in Miniatur-Form, die Geschichten von fernen Ländern erzählen. Im Briefmarken sammeln schwingt oft ein Gefühl von Sehnsucht mit: der Traum, die große, weite Welt und exotische Kulturen zu entdecken. Ist die Leidenschaft für Philatelie entfacht, entwickeln Briefmarkensammler eine Art Jagdinstinkt, der in Glücksgefühle mündet, sobald die Sammlung wächst. Doch wie sammelt man Briefmarken richtig? Dieser Ratgeber vermittelt eine Einführung in das Thema.
Briefmarken sammeln in Zeiten der Digitalisierung
Ein gängiger Anmachspruch von früher lautet: „Willst du meine Briefmarkensammlung sehen?“ In Zeiten der Digitalisierung, in der kaum noch handgeschriebene Briefe verschickt werden und ein Großteil der Kommunikation online abläuft, mag solch eine Frage auf das Gegenüber angestaubt wirken – ebenso wie das Hobby des Briefmarkensammelns. Aber ist es wirklich aus der Mode gekommen? In einem Beitrag des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) aus dem Jahr 2022 heißt es, dass der Handel mit Briefmarken nach wie vor boome. Auch die Post versuche, die Briefmarke ständig neu zu erfinden und habe 2021 erstmals eine Krypto-Marke herausgegeben.
Da spezielle Marken im Zeitalter des Internets immer seltener werden, können Sammler nun für höhere Summen Briefmarken verkaufen als in der analogen Welt. Je nach Seltenheit und Beschaffenheit des Postwertzeichens, kommt es durchaus vor, dass bei Briefmarken-Auktionen und auf Online-Plattformen pro Briefmarke mehrere tausend Euro auf den Tisch gelegt werden. Wie Edelmetalle oder Diamanten sind Briefmarken-Raritäten bei Kennern zu begehrten Anlageobjekten geworden.
Wie steige ich ins Briefmarkensammeln ein?
Die Motivation, Briefmarken zu sammeln, beginnt meist mit einem farbenfroh frankierten Brief aus dem Ausland. Man wirft einen intensiveren Blick auf die Marke und möchte das gute Stück aufheben. Doch wo? Beim Briefmarkensammeln ist Ordnung das A und O. In Kaufhäusern und im Fachhandel gibt es Einsteckbücher für Briefmarken. Außerdem benötigen echte Sammler eine Pinzette, denn sie würden die empfindliche Marke niemals mit den Händen berühren. Eine Lupe hilft, die filigranen Details und die Echtheit einer Briefmarke zu erkennen.
Wo bekomme ich Briefmarken für die Sammlung?
Weil die Kommunikation per Postbrief auf Papier mittlerweile einen Seltenheitswert erreicht hat, stellen die Marken von empfangenen Briefen in der Regel keine Sammlung. Wer systematisch in die Materie einsteigen möchte, ist auf Kauf- und Tauschbörsen angewiesen. Neu veröffentlichte Briefmarken findet man zum Beispiel bei der Deutschen Post, die gut am Sammlergeschäft verdient und deshalb regelmäßig Serien zu bestimmten Motiven oder Themen auf den Markt bringt.
Darüber hinaus gibt es Ladengeschäfte für philatelistisches Material, wo sich angehende Sammler persönlich beraten lassen können. Auch im Internet tummeln sich Briefmarkenhändler, darunter allerdings zahlreiche schwarze Schafe, so dass dort Vorsicht geboten ist.
Am leichtesten gelingt der Einstieg mit einer Ländersammlung. Ebenso kann man sich auf Briefmarken für Luftpost beschränken. Ein weiteres beliebtes Sammelgebiet sind Motive wie Blumen, Tiere, Sport oder Nahrungsmittel.
Neueste Kommentare